Freitags im August machten wir uns dann auf den Weg ins Pitztal und stiegen nachmittags bei leichter Bewölkung und sommerlichen Temperaturen zur Riffelseehütte auf. Überraschung, Sigi war schon da, hatten wir doch seine Absage aus gesundheitlichen Gründen bedauert.
Er begleitete uns am nächsten Tag ein Stück auf unserem Weg. Sascha kam pünktlich zum Abendessen dazu, nachdem er bereits den ganzen Tag an unserem Höhenweg gearbeitet hatte. Danke Sascha, für dieses Engagement.
Gut gestärkt, mit sonniger Wettervorhersage, einer klaren Ansage für den morgendlichen Start um 7:30 Uhr und ein paar offenen Fragen (Verhältnisse auf dem Gletscher, funktioniert die Gruppe auch auf einer Bergtour) bezogen wir das komfortable Matratzenlager.
7:30 Uhr, blauer Himmel
schnell ein Gruppenbild gemacht, ging es zunächst abwärts zum Riffelsee und an diesem vorbei ins Hochtal Richtung Riffelseeferner. Ein traumhafter Weg, anfangs lieblich und dann immer karger ins Hochgebirge. Den Gletscher im Blick erreichten wir zum Schluss über Blockwerk den „Einstieg“. Diesmal nicht die Kletterschuhe, sondern die Steigeisen anlegen, für einige von uns eine Premiere. Erster Steigeisentest, Eisschrauben setzen, sich vertraut machen mit der neuen Materie.
Thomas V. stieg die erste steilere Seillänge auf dem aperen Gletscher vor und installierte ein Fixseil. Einige am Fixseil, andere „Free Solo“ meisterten das erste Stück bis zum „Stand“. Danach querten wir frei über den letzten Rest des Gletschers Richtung Nordgrat und über diesen auf Wegspuren und leichter Blockkletterei stets gut markiert auf den Gipfel des Wurmtaler Kopf (3225 m).
Tolle Aussicht am Gipfel
Wir waren die einzige Gruppe von dieser Seite an diesem Tag. Auf dem Gipfel trafen wir eine Gruppe der Sektion Fulda, Gipfelfotos, Verkostung verschiedener Gipfelschnäpse, schöne Aussicht bei aufkommenden Wolken (nur die Wildspitze versteckte sich), die Stimmung war sehr entspannt, kein Wunder bei der tollen Aussicht und dem gemeinsam geschafften Gipfel.
Der Abstieg hatte dann doch seine Längen und zum Schluss einen Gegenanstieg zum Taschachhaus. Nach 8 Stunden genossen wir den Nachmittag auf der Terrasse, den Luxus der Hütte wie warme Duschen und einige von uns die komfortablen Lager für die verdiente Ruhepause.
Während der abendlichen Regenfälle schmeckte das Abendessen und wir wurden danach mit aus der Zeit gefallenem Liedgut des Nachbartisches konfrontiert.
Nächster Morgen, 7:30 Uhr, leichte Bewölkung, ein schöner Abstieg über den Fuldaer Höhenweg ins Tal wartet auf uns. Die Sonne zeigte sich, es wurde ein weiterer schöner Tag in den Bergen. Auf der Taschachalm unweit unseres Startpunktes vor zwei Tagen stärkten wir uns für die bevorstehende Heimfahrt. Erste Gedanken für eine gemeinsame Tour im nächsten Jahr gingen durch die Reihen.
Ein wirklich schönes Bergwochenende wars. Die Gruppe, die schon beim Klettern in der Halle und auf unserer Kletterfahrt harmoniert, hat dies auch auf dieser Bergtour gezeigt. Allen machte dieser Ausflug in teilweise neues Terrain viel Spaß.
Text: Michael Jehrke
Fotos: Martin Glib, Jochen Menzel, Thomas Vogel